Der Essayist, Schriftsteller und Dadaist Walter Serner (eigentlich Walter Eduard Seligmann) wurde am 15.1.1889 in Karlsbad/Böhmen geboren und starb 1942 in einem Konzentrationslager.
Der Sohn des Herausgebers der »Karlsbader Zeitung« studierte ab 1909 in Wien und Greifswald Jura (Promotion 1913). Ab 1908 schrieb er für Zeitungen Kunstkritiken, Buchbesprechungen und Aphorismen. 1909 konvertierte er vom Judentum zum Christentum und änderte seinen Namen in Serner. Ende 1914 ging der Pazifist nach Zürich, wo er Kontakte zu den Dadaisten aufnahm (er war der Verfasser des wichtigen dadaistischen Manifests »Letzte Lockerung, manifest dada«), von denen er sich 1920 wieder entfernte. In den folgenden Jahren reiste er quer durch Europa, wohnte abwechselnd in Neapel, Barcelona und Genf und verschwand 1928 für mehrere Jahre spurlos. Nachdem er 1938 in Prag seine langjährige Freundin Dorothée Herz geheiratet hatte, arbeitete er an einer Sprachenschule im Ghetto; 1942 wurde er nach Theresienstadt und bald weiter nach Osten deportiert, wo er wahrscheinlich noch in demselben Jahr den Tod fand.
Bereits in den 20er Jahren wurden Serners Bücher in Teilen Deutschlands wegen „Gefährdung der Sittlichkeit“ vorübergehend verboten. 1933 wurden schließlich sämtliche seiner Werke verboten, seine Bücher verbrannt, die erheblichen Auflagenreste beschlagnahmt und vernichtet.
(Quelle: Killi Literaturlexikon; Wikipedia)