Ödön Edmund von Horvath wurde am 9. Dezember 1901 im damals ungarischen Fiume (heute: Rijeka, Kroatien) geboren. Ab 1923 lebte er als Schriftsteller in Berlin und Murnau (Bayern). Aufgrund von nationalsozialistischen Repressalien zog er 1933 nach Wien, 1938 emigrierte er nach Paris. Seine Stücke stehen in der Tradition des Wiener Volksstücks und der österreichischen sprachskeptischen Literatur. Vor allem durch die Demaskierung kleinbürgerlicher Sprache und Verhaltensweisen übte er Sozialkritik, wobei besonders die Frauen als Opfer erscheinen. In seinem Spätwerk, den Romanen Jugend ohne Gott (1937) und Ein Kind unserer Zeit (1938) befasste er sich mit dem Aufstieg des Faschismus. Am 1. Juni 1938 wurde Ödön von Horvath auf den Champs-Elysees während eines Gewitters von einem Ast erschlagen.