
Beschreibung
In dieser Sternstunde zeigt Zweig Cicero in seinem letzten, innerlich zerrissenen Moment: Der einst mächtigste Redner Roms ist politisch erledigt, von Antonius geächtet und auf der Flucht. Zweig konzentriert die Szene auf das kurze Innehalten, in dem Cicero erkennt, dass er sich nicht länger verstecken will. Statt Feigheit wählt er Haltung – er lässt sich einholen, steigt aus der Sänfte, richtet sich auf und bietet den Häschern seinen entblößten Hals dar. Das ist kein Sieg, aber ein Akt stoischer Selbstbehauptung: Ein Politiker, der an Intrigen und eigenen Fehlern gescheitert ist, rettet im letzten Augenblick zumindest seine Würde.